DIE SAGE DER SIEBEN FAULEN
Ein Mann besaß vor der Stadt große Ländereien. Die Felder brachten aber wenig Ertrag. Seine sieben Söhne waren alle kräftig, sie hatten jedoch keine Lust zum Arbeiten und wurden von den Nachbarn nur Die Sieben Faulen genannt. Um Geld zu verdienen, beschlossen die Söhne eines Tages, gemeinsam die Stadt zu verlassen, denn in Bremen wollte ihnen wegen ihrer Faulheit keiner Arbeit geben.
A ls die Brüder nach vielen Jahren zurückkamen, begannen sie, das Gelernte anzuwenden, zogen Gräben, um die Felder zu entwässern, bauten einen Damm zur Weser hin, um Hochwasser abzuwehren, befestigten Wege und bauten sich daneben Häuser und gruben schließlich noch einen Brunnen.
D ie erstaunten Nachbarn aber sagten nur: Die sind nur zu faul auf den nassen Feldern zu arbeiten, das auf den matschigen Wegen beschmutzte Schuhwerk zu reinigen und das Wasser aus der Weser zu holen …
— Friedrich Wagenfeld —
Bremer Volksmärchen-Schriftsteller
Die Erzählung Die Sieben Faulen von Friedrich Wagenfeld (* 1810 † 1846) spielt im sog. Bremer Faulenquartier, welches im 13. Jahrhundert vor den Toren der Hansestadt Bremen von einfachen Leuten, wie Schiffern und Handwerkern besiedelt war. Hier findet sich heute die Faulenstraße, welche vermutlich ebenfalls ihren Namen von dem feuchten und sumpfigen („fuulen“) Grund in der direkten Nähe der Weser erhalten hat.
Heute ist die Sage sowohl in der Erzählung nicht nur in der Geschichte von Wagenfeld lebendig, sondern ist eines der wesentlichen Merkmale der Böttcherstraße im alten Bremer Stadtkern. Sie schließt direkt an den zentralen Marktplatz mit dem Kulturerbe des Bremer Rathauses und des Bremer Rolands an.
Sieben-Faulen-Skulpturen von ↗Aloys Röhr
Alle Arbeiten in der Bremer Böttcherstraße wurden im Auftrag des Kaufmanns und Mäzens Ludwig Roselius zwischen 1920 und 1930 erstellt. Die Skulpturen von Aloys Röhr stehen hoch über den Dächern von Bremen auf dem Giebel des ehemaligen HAG-Hauses, welches 1954 wieder aufgebaut wurde und seitdem Haus der Sieben Faulen heißt.
Sieben-Faulen-Brunnen von ↗Bernhard Hoetger
Kunsthandwerker des Expressionismus hatten in den 1930er Jahren die Möglichkeit erhalten die Böttcherstraße in Bremen neu zu gestalten. Der Bildhauer Bernhard Hoetger gestaltete hierfür den Sieben Faulen Brunnen.
Die Skulpturen von Aloys Röhr stehen hoch über den Dächern von Bremen auf dem Giebel des ehemaligen HAG-Hauses, welches 1954 wieder aufgebaut wurde und seitdem Haus der Sieben Faulen heißt.